Zeitnehmen bei Box-Wettkämpfen

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Bei Meisterschaften darf nur ein geschulter Kampfrichter als Zeitnehmer eingesetzt werden, während bei anderen Boxkämpfen auch geschulte Laien sich an der Stoppuhr betätigen dürfen.
Die Bereitschaft, als Zeitnehmer zu fungieren hängt auch von der eigenen Sicherheit ab, was zu tun und zu beachten ist. 
Hier einige Hinweise und der Text aus der WO dazu.
 
Der Zeitnehmer sitzt mit am Orgatisch beim Supervisor und beim Ringsprecher und hat zwei Stoppuhren vor sich. Die Hauptuhr läuft die ganze Zeit, also sowohl die Boxzeit als auch in den Pausen durch. Sie wird nur angehalten beim Kommando „Time“.
Mit der zweiten Uhr werden ggf. Unterbrechungen gemessen (wenn es eine Zeitvorgabe wie z.B. 1 Minute gibt, um wieder in den Ring zu kommen, wenn man rausgefallen ist). Dann wird bei „Time“ die Hauptuhr gestoppt und die zweite gleichzeitig angemacht. 
Wenn das Kommando zur Fortsetzung des Kampfes („Boxt“) kommt, wird die zweite Uhr wieder gestoppt und die Hauptuhr gleichzeitig in Gang gesetzt. Das Messen der Unterbrechung kann wichtig sein, wenn z.B. bei fehlendem Tiefschutz eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht, um ihn anzulegen.
Auch darf während ein Boxer angezählt wird, nicht geklopft oder der Gong betätigt werden (wobei die Uhren nicht betätigt werden, wenn kein „Time“ Kommando kommt). Dann müssen die Sekunden (meistens ca. 10 Sekunden) angehängt werden (die Pause von einer Minute darf sich nicht verkürzen). Bei Beginn des Kampfes sagt der Ringsprecher „Ring frei Runde 1“, der Zeitnehmer schlägt dann den Gong und setzt die Stoppuhr in Gang. 10 Sekunden vor Rundenende klopft der Zeitnehmer 3 x auf Holz und betätigt nach 10 Sekunden den Gong zum Rundenende. 10 Sekunden vor Ende der Pause schlägt der Zeitnehmer wieder 3 x auf Holz (der Sprecher sagt dann „Ring frei Runde 2“) und betätigt nach 10 Sekunden den Gong. So geht es dann auch in der dritten Runde.
 
Bei verschiedenen Gelegenheit besteht immer die Gefahr der Ablenkung des Zeitnehmers, der manchmal dann nicht weiß, in welcher Runde sich der Kampf befindet. Eine Hilfe dafür ist die beigefügte Tabelle mit den Kampf- und Pausenzeiten. Man sieht dann an den Minuten auf der Stoppuhr, in welcher Runde sich der Kampf befindet. Bei den einzelnen Runden muss der Zeitnehmer wissen, welche Rundenzeiten gelten (U 13 1 Minute, U 15 1,5 Minuten, U 17 2 Minuten U 19 und Erwachsene 3 Minuten).
 
Text aus den Wettkampfbestimmungen zum Zeitnehmer:
 
„§28 Zeitnehmer
 1.
 Die Hauptaufgabe des Zeitnehmers besteht darin, die Anzahl und die Länge
 der Runden und Intervalle zwischen den Runden zu regulieren. Die Länge der
 Intervalle zwischen den Runden beträgt eine ganze Minute.
 2.
 Er muss bei allen Meisterschaften und internationalen Turnieren im Besitz einer
 Kampfrichterlizenz des DBV sein. Bei anderen Wettkämpfen können befähigte
 Personen nach Einweisung durch den Supervisor als Zeitnehmer amtieren.
 3.
 Der Zeitnehmer kann dem Ringrichter während des Anzählens mit optischen
 oder akustischen Zeichen den Sekundentakt signalisieren.
 4.
 Jeweils zehn Sekunden vor Ende der Runde bzw. zehn Sekunden vor Beginn
 der neuen Runde hat der Zeitnehmer deutlich hörbar die Boxer, den Ringrichter und
 die Sekundanten zu informieren. Dazu schlägt er maximal dreimal mit einem harten
 Gegenstand (z.B. Hammer) auf einen Holzbrett oder ähnlichem hölzernen Untergrund.
 Der Zeitnehmer beginnt und beendet jede Runde durch Schlagen des Gongs oder der
 Glocke. Er teilt dem Ringsprecher die Nummer jeder Runde direkt vor Beginn dieser
 Runde mit. Der Zeitnehmer stoppt die Uhr oder setzt diese, wie vom Ringrichter
 angewiesen, wieder in Gang.
 5.
 Der Zeitnehmer misst alle Zeiträume und Anzählungen mit einer Uhr oder
 Stoppuhr. Bei Unterbrechungen der Runde stellt der Zeitnehmer genau die Dauer der
 Unterbrechungszeiten fest, um die Runde entsprechend zeitlich zu verlängern. Die Zeit
 wird nur angehalten, wenn der Ringrichter oder der Supervisor das Kommando „time“
 gibt. Auf das Kommando „box“ wird die Uhr weiterlaufen gelassen.
 Die Uhren werden erst nach der Vorstellung des folgenden Kampfes wieder
 zurückgestellt. Die Uhren sind vom Ausrichter zur Verfügung zu stellen.
 6.
 Sollte am Ende einer Runde ein Boxer „zu Boden“ und der Ringrichter beim
 Anzählen sein, wird der Gong, welcher das Ende der Runde signalisiert, nicht
 betätigt. Der Gong wird erst dann betätigt, wenn der Ringrichter das Kommando „box“
 gibt, welches die Fortsetzung des Kampfes angibt. Wenn der Ringrichter anzählt, ist
 die Rundenzeit nicht zu Ende. Die Ruhepausen dürfen durch das Zählen des
 Ringrichters nicht verkürzt werden.
 Der Zeitnehmer sitzt direkt am Ring neben dem Sprecher und dem Supervisor. Ein
 zweiter Zeitnehmer kann zur Kontrolle eingesetzt werden, wenn er die entsprechenden
 Voraussetzungen besitzt.“
 

1 Minute bei Schülern U 13

1 Minute Boxen 1 Minute

1 Minute Pause 2 Minuten

1 Minute Boxen 3 Minuten

1 Minute Pause 4 Minuten

1 Minute Boxen 5 Minuten


1,5 Minuten bei Kadetten U 15

1,5 Minuten Boxen 1,5 Minuten

1 Minute Pause 2,5 Minuten

1,5 Minuten Boxen 4 Minuten

1 Minute Pause 5 Minuten

1,5 Minuten Boxen 6,5 Minuten


2 Minuten bei Junioren U 17

2 Minuten Boxen 2 Minuten

1 Minute Pause 3 Minuten

2 Minute Boxen 5 Minuten

1 Minute Pause 6 Minuten

2 Minuten Boxen 8 Minuten


3 Minuten bei Jugend U 19

3 Minuten Boxen 3 Minuten

1 Minute Pause 4 Minuten

3 Minute Boxen 7 Minuten

1 Minute Pause 8 Minuten

3 Minute Boxen 11 Minuten